Prof. Dr. med. Dirk Dressler, Universitätsprofessor und Leiter des Bereiches Bewegungsstörungen
Klinik für Neurologie, Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
Wir haben auf einigen Höfen, bei denen ein chronischer Rinderbotulismus festgestellt worden ist, Untersuchungen an Landwirten durchführen können. Dabei konnten wir bei einigen Landwirten gesundheitliche Beeinträchtigungen feststellen. Diese bestanden in einer Schwäche der Muskulatur: die Landwirte konnten ihre Arbeit nicht mehr in gewohnter Weise absolvieren. Sie mussten Pausen machen, um sich zu erholen und waren erschöpft. Daneben klagten sie über Störungen des autonomen Nervensystems. Diese äußerten sich in stark vermehrtem Harndrang, in Blendempfindlichkeit, Magen-Darm-Motilitätsstörungen, Sodbrennen, Schluckstörungen, Augentrockenheit und Mundtrockenheit
Tierärztliche Untersuchungen zeigten identische Befunde bei den erkrankten Rindern. Lähmungen ließen die Rinder beim Gehen einknicken oder verhinderten ein Aufstehen. Schluckstörungen führten zu Gewichtsverlusten und Austrocknung. im Rahmen des allgemeinen körperlichen Verfalls sank die Milchleistung und die Sterberaten schnellten nach oben.
Der Nachweis von Botulinumtoxin ist schwierig, da Botulinumtoxin das stärkste bekannte Gift überhaupt ist und dementsprechend die auftretenden Mengen extrem gering sind. Darüber hinaus wird es rasch im Körpergewebe aufgenommen und entzieht sich so einem direkten Nachweis. Der Nachweis eines chronischen Botulismus basiert auf einem hochspeziellen Schädigungsmuster bestehend aus motorischen Störungen und Störungen des autonomen Nervensystems. Spezielle Untersuchungen der elektrischen Funktion von Muskeln bestätigen eine Verdachtsdiagnose.
Woher das Botulinumtoxin stammt, ist nach wie vor unklar. Es kann von entsprechenden Bakterien in Tierkadavern aber auch in Schlämmen und in Mieten gebildet werden. Es wird auch vermutet, dass die verursachenden Bakterien Botulinumtoxin sich im Magen-Darm-Trakt der betroffenen Rinder festsetzen und dort im Rind selbst das Toxin produzieren. Ob Menschen das Toxin von Rindern direkt aufnehmen oder aus einer gemeinsamen externen Quelle ist nach wie vor ungeklärt.
„Als Betreiberin von „Dystonie Online“, einer selbsthilfegeleiteten Informationsplattform für Dystoniebetroffene, deren Angehörige und Interessierte, nehme ich regelmäßig vor allem an digitalen Formaten teil. Besonders positiv ist, dass es den Veranstaltenden stets gelingt, medizinische Expert:innen und Laien sprachlich-inhaltlich zueinander zu bringen. Bei weitem nicht selbstverständlich. Um so bemerkenswerter. Danke dafür!“
Eileen Lensch (Dystonie Online), Kiel
„Die Vorträge und Beiträge waren für mich sehr bereichernd und bringen mich in Bezug auf meine zervikale Dystonie wieder weiter. Ich bin sehr dankbar, durch meine ständige Suche im Internet auf Ihren Arbeitskreis gestoßen zu sein.“
Brigitte Deimel, ausgebildete Übungsleiterin für Gymnastik und Wirbelsäulenerkrankungen und Dystonie-Erkrankte in Kirchseeon/Buch in Bayern
„Seit über 10 Jahren profitiere ich von den Veranstaltungen, die von IAB organisiert werden. Sie halten mich immer auf dem Laufenden, was es Neues und Aktuelles zum Thema Bewegungsstörungen gibt. Auch die Patienten profitieren davon und sind sehr dankbar dafür. Bitte machen Sie weiter so 👏.“
Karin Wolff, Physiotherapeutin in Hannover
Erzählen Sie doch ein auch wenig von Ihren Erfahrungen mit IAB!