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Rehabilitation von Dystonien

Dressler D, Adib Saberi F (2017) Rehabilitation of Dystonia. In: Chien HF, Barsottini O (Eds) Movement Disorders Rehabilitation. Springer, New York. pp67-82.

Die Rehabilitation von Dystonien stellt eine besondere Herausforderung dar, da Dystonien nicht heilbar sind und fast immer chronisch verlaufen. Dennoch ist die Rehabilitation von Dystonien noch nicht wirklich etabliert und viele Grundlagen sind ungeklärt. In den wenigsten Ländern ist die Dystonie-Rehabilitation strukturell in den Gesundheitssystemen verankert.

Vor diesem Hintergrund versucht der Buchbeitrag ‚Rehabilitation of Dystonia‘ von Prof. Dr. Dirk Dressler und Dr. Fereshte Adib Saberi in dem gerade bei Springer erschienenen Buch ‚Movement Disorders Rehabilitation‘ von Hsin Fen Chien und Orlando Graziani Povoas Barsottini eine aktuelle Übersicht über den Stand der Wissenschaft zu geben. Ausgehend von einer kurzen Beschreibung der vielfältigen Erscheinungsformen der Dystonie werden zunächst besondere Merkmale der Dystonie herausgearbeitet, die bei den unterschiedlichen rehabilitativen Therapieansätzen wichtig sind oder wichtig werden könnten. Anschließend wird der Kontext der wichtigsten Dystonie-Therapien dargestellt. Eine Übersicht stellt dann die verschiedenen Komponenten der Rehabilitation dar, zu denen Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Psychotherapie, Sozialberatung und die Anwendung von Hilfsmitteln gehören. Ziele der Dystonie-Rehabilitation sind dabei das Wiedererlernen von normalen Haltungen und Bewegungsabläufen, Prävention und Behandlung von Sekundärkomplikationen und Strategien zur Schmerzbewältigung und zum optimierten Umgang mit der chronischen Erkrankung Dystonie. Besondere Erwähnung finden Überlegungen zur verbesserten Versorgungsstruktur der Rehabilitation der Dystonie. Im Hauptteil der Buchbeitrags werden dann für die Hauptgruppen der Dystonie, d.h. für zervikale Dystonie, Blepharospasmus, laryngeale und pharyngeale Dystonie, aufgabenspezifische Dystonie und nicht-fokale Dystonien, die bisher vorgeschlagenen Rehabilitationsverfahren einzeln dargestellt und bezüglich ihrer Ergebnisse bewertet.

Der Buchbeitrag richtet sich zunächst an ärztliche und nicht-ärztliche Therapeuten, kann aber auch für interessierte Patienten hilfreich sein. Aufgrund des internationalen Zielpublikums ist der Beitrag in englischer Sprache erschienen. Freiexemplare können bei IAB – Interdisziplinärer Arbeitskreis Bewegungsstörungen angefordert werden.

 

Universitätsprofessor Dr. Dirk Dressler
Leiter des Bereichs Bewegungsstörungen
Klinik für Neurologie
Medizinische Hochschule Hannover
Carl-Neuberg-Str. 1
D-30625 Hannover
Deutschland
dressler.dirk@mh-hannover.de