Bewegungsstörungen sind sehr häufige neurologische Erkrankungen. Da die meisten Bewegungsstörungen degenerativer Art sind, nimmt die Zahl der Betroffenen durch die zunehmende Überalterung der Bevölkerung stark zu. Damit gehören Bewegungsstörungen zu den wichtigsten Themen der heutigen Neurologie.
Von wenigen Ausnahmen abgesehen, handelt es sich hier um chronische Erkrankungen, für die es keine kausalen Therapien gibt und die meist progredient verlaufen. Damit führen Bewegungsstörungen zu bleibenden Behinderungen. Nach der neuen WHO-Definition, nach der sich der Grad einer Behinderung nach der Schwere der Behinderung und ihrer Dauer bemisst, führen Bewegungsstörungen bei den Betroffenen zu erheblichen Krankheitsbelastungen (burden of disease).
Innerhalb der letzten 15 Jahre haben sich die ärztlichen Behandlungsmöglichkeiten von Bewegungsstörungen deutlich ausgeweitet. Zu den neuen Therapieoptionen zählen die Botulinum Toxin-Therapie, die Intrathekale Baclofenpumpen-Behandlung, die Apomorphinpumpen-Therapie, die Duodopapumpen-Therapie und die Tiefe Hirnstimulation. Da alle diese Therapien nur selten allein zu einer befriedigenden Besserung der Beschwerden der Patienten führen, wird sehr häufig ein Therapie-Mix erforderlich. Dieser Therapie-Mix erfordert eine enge Kooperation verschiedener ärztlicher Disziplinen. Häufig wird auch eine zusätzliche Behandlung durch nicht-ärztliche Therapeuten, wie Physio- bzw. Ergotherapeuten, notwendig. Damit ergibt sich gerade bei der Behandlung von Bewegungsstörungen die Notwendigkeit zu einer engen Verzahnung von ärztlichen und nicht-ärztlichen Therapeuten in einem multidisziplinären Team.
Die rasche Zunahme der Kenntnisse über die Therapieoptionen bei Bewegungsstörungen, die nicht selten in einem deutlichen Missverhältnis zu dem fächerübergreifenden Wissensstand der ärztlichen und nicht-ärztlichen Therapeuten steht und die zunehmende Spezialisierung müssen durch einen intensivierten Informationsaustausch aufgefangen werden.
Gerade im ambulanten therapeutischen Bereich scheinen die Kenntnisse der aktuellen evidenzbasierten Behandlungsoptionen wenig Anwendung zu finden. Hinzu kommen Mittelverknappungen, die einen direkten negativen Einfluss auf die Qualität des Therapieangebots haben, die aber durch eine optimierte Vernetzung der Therapeuten ausgeglichen werden können.
Zur Förderung eines multimodalen Therapieansatzes wurde der Interdisziplinäre Arbeitskreis Bewegungsstörungen (IAB) gegründet.
„Als Betreiberin von „Dystonie Online“, einer selbsthilfegeleiteten Informationsplattform für Dystoniebetroffene, deren Angehörige und Interessierte, nehme ich regelmäßig vor allem an digitalen Formaten teil. Besonders positiv ist, dass es den Veranstaltenden stets gelingt, medizinische Expert:innen und Laien sprachlich-inhaltlich zueinander zu bringen. Bei weitem nicht selbstverständlich. Um so bemerkenswerter. Danke dafür!“
Eileen Lensch (Dystonie Online), Kiel
„Die Vorträge und Beiträge waren für mich sehr bereichernd und bringen mich in Bezug auf meine zervikale Dystonie wieder weiter. Ich bin sehr dankbar, durch meine ständige Suche im Internet auf Ihren Arbeitskreis gestoßen zu sein.“
Brigitte Deimel, ausgebildete Übungsleiterin für Gymnastik und Wirbelsäulenerkrankungen und Dystonie-Erkrankte in Kirchseeon/Buch in Bayern
„Seit über 10 Jahren profitiere ich von den Veranstaltungen, die von IAB organisiert werden. Sie halten mich immer auf dem Laufenden, was es Neues und Aktuelles zum Thema Bewegungsstörungen gibt. Auch die Patienten profitieren davon und sind sehr dankbar dafür. Bitte machen Sie weiter so 👏.“
Karin Wolff, Physiotherapeutin in Hannover
Erzählen Sie doch ein auch wenig von Ihren Erfahrungen mit IAB!