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Professor Dressler erhält Diersbach-Forschungspreis für die Erforschung der Epidemiologie der Dystonien

Universitätsprofessor Dr. Dr. Dirk Dressler erhält den mit 12500 Euro dotierten Forschungspreis der Inge Diersbach-Stiftung für eine Studie zur Epidemiologie der Dystonien. ‚Wir wissen immer noch nicht, wie viele behandlungsbedürftige Dystonie-Patienten es in Deutschland gibt, obwohl diese Zahlen eigentlich von entscheidender Bedeutung sind. Wie soll die Gesundheitspolitik auf Dystonien reagieren, wie sollen Krankenkassen Mittel zur Verfügung stellen, wie sollen ärztliche Kapazitäten und Forschungskapazitäten geplant werden, wie sollen Firmen zu Investitionen in die Dystonie-Therapie bewegt werden, wenn überhaupt nicht klar ist, wie viele Dystonie-Betroffene es gibt?‘ fragt Dressler. Bislang litten Zahlen zur Häufigkeit der Dystonien darunter, dass viele Dystonien nicht erkannt wurden und dass viele Patienten wegen fehlender Behandlungsmöglichkeiten den Kontakt zur Medizin abgebrochen haben. ‚An diese Dunkelziffer müssen wir ‚ran‘, so Dressler.

Sein Ansatz ist, für jedes Postleitzahlgebiet in der Stadtregion Hannover die behandelten Dystonie-Patienten zu identifizieren. Dafür ist der Standort Hannover weltweit in einer einzigartigen Situation. ‚Seit der Gründung des Bereichs Bewegungsstörungen an der Medizinischen Hochschule mit meiner Berufung nach Hannover vor 12 Jahren haben wir in der Region Hannover das Thema Dystonie bei allen ärztlichen Zuweisern, allen neurologischen Kollegen und in der breiten Öffentlichkeit extrem gut verankert. Jeder, der hier bei uns eine Dystonie hat, hat eine sehr gute Chance, erkannt und behandelt zu werden.‘ Das ist in anderen Regionen Deutschlands längst nicht der Fall. Darüber hinaus laufen die Dystonie-Behandlungen hier bei einigen sehr wenigen Behandlern zusammen, sodass die Zahlen verlässlich ausgewertet werden können. ‚Außerdem haben wir in Deutschland glücklicherweise immer noch einen mit den besten Versicherungsschutz überhaupt, sodass alle Patienten, die eine Behandlung benötigen, auch eine Behandlung bekommen. Darum werden wir im Ausland beneidet.‘ Erste Ergebnisse werden Anfang nächstes Jahr vorgelegt werden können.